bearb._Podium_WirtschaftsforumLehrte (wie/uk). Rund 40 Zuhörer waren zur Podiumsdiskussion der SPD Lehrte zum Thema „Wirtschaftsstandort Lehrte - Welceh Rahmenbediungen muss die Kommunalpolitik schaffen“, gekommen. Die Veranstaltung fand in den RĂ€umen der HELMA Eigenheimbau AG in Lehrte-Aligse statt.
HELMA-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Maerzke berichtete in seiner EinfĂŒhrung ĂŒber die
Entwicklung der Firma und die BeweggrĂŒnde, nach Lehrte zu kommen. So habe man sich bei der
Lehrter BĂŒrgermeisterin und der Bauverwaltung von Anfang an willkommen und kompetent beraten
gefĂŒhlt. Die Lage an der Autobahn mit der weit sichtbaren Firmenwerbung, die
Erweiterungsmöglichkeiten am Standort und gute Infrastruktur seine wichtige Faktoren gewesen, die fĂŒr Lehrte sprachen. HELMA hat zur Zeit 100 BeschĂ€ftigte mit hohen Qualifikationen. Nach einer geplanten Erweiterung sollen noch einmal rund 35 weitere Mitarbeiter/innen hinzu kommen.
Dr. Arno Brandt, Regionalökonom bei der NordLB, griff dieses gelungene Beispiel fĂŒr ein erfolgreiches Dienstleistungsunternehmen anschließend in seinem Redebeitrag auf. Er gab bekannt, dass Lehrte seit 2005 eine positive BeschĂ€ftigungsentwicklung aufzeige, die u.a. auf die Segmente Handel/Verkehr/Logistik zurĂŒckzufĂŒhren sei.
Nachholbedarf gÀbe es noch bei unternehmensorientierten Dienstleistungen. Wichtige
Zukunftsbranchen in der Region seien Gesundheitsdienstleistungen, MobilitÀtsdienstleistungen und
Energiedienstleistungen. Brandt wies ferner auf den drohenden FachkrÀftemangel und den
Zusammenhang zwischen demografischer und wirtschaftlicher Entwicklung hin.
Der Vorsitzende des DGB Ortskartells, Reinhard Nold, verwies in seinem Beitrag darauf, dass gerade in der Logistikbranche ein Drittel der BeschĂ€ftigten geringfĂŒgig BeschĂ€ftigte oder Minijobber seien. Die Forderung nach fairer Bezahlung sei auch in Hinblick auf spĂ€tere Altersarmut und sogenannte Hartz IV Aufstocker unverzichtbar. Eine gute Infrastruktur, also Bauland, Schulen, Busanbindungen seien wichtige Erfolgsfaktoren fĂŒr einen Wirtschaftsstandort. Der Kommune komme gerade bei der Vergabe von AuftrĂ€gen eine Vorbildfunktion insbesondere bei der Tariftreue zu.
SPD-BĂŒrgermeisterkandidat Klaus Sidortschuk betonte die Dienstleistungsfunktion der Verwaltung
(insbesondere der Bauverwaltung), den Vorteil einer breit gefÀcherten Schullandschaft und eines guten
Angebotes fĂŒr die Kinderbetreuung (Kinderkrippen, KindertagesstĂ€tten). Gerade bei der
Kinderbetreuung mĂŒsste jedoch bezĂŒglich FlexibilitĂ€t und KapazitĂ€t noch nachgesteuert werden.
In der ĂŒberaus regen Diskussion unter der Moderation des SPD-Vorsitzenden Bodo Wiechmann
wurden u. a. die Themen Logistik in Verbindung mit einem intelligenten Verkehrskonzept,
Mindestlohn, kommunales Vergaberecht und Naherholung angesprochen. Letztlich mĂŒsse sich die
Bevölkerung der Frage stellen, welche Formen der Wirtschaft sie gerade bei Ansiedlungen haben
möchte. FĂŒr die Politik folgerte Sidortschuk: „Es wird darauf ankommen, das WĂŒnschenswerte und
das Machbare unter einen Hut zu bringen. Lehrte ist gut aufgestellt und stellt sich gern den neuen
Herausforderungen.“
Foto: Podium Wirtschaft
BU: Mit rund 40 Zuhörern war die Podiumsdisskusion in den RĂ€umen der Helma Eigenheimbau in Lehrte gut besucht. Foto: Hans-JĂŒrgen Licht