Lehrte (uk). Die Stadt Lehrte kündigt an, sukzessive die Eigentümer von Grundstücken mit stark versiegelten Freiflächen anzuschreiben und nach dem Motto „Lebendiger Garten statt Schotterfläche“ für ein Umdenken zu animieren. Die Verwaltung hat bereits etliche Grundstücke ermittelt, deren Eigentümer in der nächsten Zeit Post von der Stadt Lehrte erhalten werden.

 Viele wissen nicht, dass die Gestaltung des Gartens nicht nur eine private Geschmacksfrage ist. Denn die Niedersächsische Bauordnung (NBauO) setzt der Gestaltungsfreiheit Grenzen. So regelt § 9 Abs. 2 NBauO, dass „die nicht überbauten Flächen der Baugrundstücke Grünflächen sein müssen, soweit sie nicht für eine andere zulässige Nutzung erforderlich sind“.

Ungeachtet dieser Vorschrift sind auf vielen privaten Flächen in den vergangenen Jahren Schottergärten angelegt worden.  Das ist kein Lebensraum für heimische Pflanzen, Vögel oder Insekten.

Durch Verdichtung bzw. Versiegelung des Bodens wird die Entwässerung des Grundstücks stark beeinträchtigt: Das Wasser kann nicht mehr versickern.  Zudem heizen sich die Steinflächen insbesondere bei starkem Sonnenschein auf, bieten keine Abkühlung mehr und schädigen somit das Kleinklima.

Getreu dem Motto „Machen Sie mit! Jede naturnah gestaltete Fläche zählt.“ So Leistet jeder seinen Beitrag zum Klima- und Naturschutz. Und die Stadt Lehrte hofft, dass zeitnah die ersten Schritte zum Umdenken bzw. Umgestalten gemacht werden. „Nicht lange warten, sondern selbst aktiv werden. Dann könnte sich das Schreiben der Stadt Lehrte ggfs. schon erledigt haben, bevor es in den Briefkasten flattert“, so Stadtsprecher Fabian Nolting. Denn der Gesamtprozess wird einige Zeit in Anspruch nehmen, bis alle Betroffenen erfasst und angeschrieben worden sind.

Hilfreiche Tipps gibt es unter „Pflegeleichte Gärten - Alternativen zu Schotter & Co.“ auf der Internetseite des NABU unter www.nabu.de.