Sehnde (uk). Der Anlass ist traurig und erschütternd, die Gedenkfeier berührte nachhaltig jeden der etwa 50 Gäste.
In den Reden wurde das Ausmaß der Vernichtung in der Pogromnacht am 9. November 1938 wiederkehrend öffentlich gemacht. So betonte Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke: „ dass wir die verdammte Pflicht haben, unseren Kindern, Familien, Nachbarn und Mitmenschen gegenüber zu mahnen und zu erinnern.“
Die Gedenkfeier fand im Ratssaal der Stadt Sehnde statt, im Foyer hatte die Projektgruppe Stolpersteine – unter der Führung von Regina Runge-Beneke - eine Ausstellung mit Bildern über die Opfer des Nationalsozialismus in Sehnde aufgebaut und zum diesjährigen Thema vom jüdischen Friedhof in Bolzum Fotos gezeigt. Hier seien noch 41 Grabsteine mit Namen nachweisbar. Runge-Beneke betonte: „Diese sind etwas sehr Kostbares und bedeutende Zeugnisse zur jüdischen Geschichte in Sehnde.“ Ergreifend war auch die Aussage von Ines Raulf vom Stadtmarketing: „Würde man eine Schweigeminute für jedes Opfer des Holocaust machen, wäre es elf Jahre lang still.“