gedenkstein_strelowDSC03990_01Sehnde (str). Die Feldmark der Stadt Sehnde ist um einen Gedenkstein reicher: Am Feldweg, der von Klein Lobke nach Evern führt, fand am vorigen Sonntag die Einweihung eines Findlings statt, der auf Initiative der Sehnder Gruppe des Heimatbundes Niedersachsen mit Unterstützung des Realverbandes aufgestellt wurde und an die Wüstung Schuttellobeke erinnert. Trotz nasskalter Witterung hatten sich rund 60 heimatkundlich interessierte Bürger an dem Ort eingefunden. „Schuttellobeke war eine kleine Siedlung, die im Jahr 1117 das erste und einzige Mal in einer Urkunde des Bistums Hildesheim erwähnt wurde“, erläuterte die Sehnder Heimatbund-Vorsitzende Hannelore Verhoef den Gästen. Wann sie unterging, ist nicht bekannt. Wohl aber kann man den Ortsnamen deuten: Er leite sich von einer Aufschüttung an einem Waldbach (im altniederdeutschen „Loh-Beeke“) ab, berichtete Verhoef.
Wüstungen seien im Raum Sehnde keine Seltenheit, meinte anschließend der Heimatbund-Landesvorsitzende Heinz-Siegfried Strelow in einem Grußwort. Er erinnerte daran, dass die Sehnder Heimtbundgruppe bereits 2006 einen Gedenkstein für das untergegangene Dorf Gilgen bei Haimar errichtet hatte. Die Wüstung „Klein Sehnde“ zwischen Gretenberg und der Bolzumer Kanalkippe böte sich sicherlich auch für einen solchen Stein an, so Strelow.
Gemeinsam mit Sehndes Ortsbürgermeister Jürgen Falkenhagen, der humorvoll meinte, das „Schuttel“ im Wüstungsnamen werde den Anwesenden wohl wegen des fröstelnden Schüttelns im Gedächtnis bleiben, enthüllte Hannelore Verhoef dann den von einem Ohlumer Steinmetz gehauenen Gedenkstein (s. Foto). Und während das Jagdhornbläserkorps „Die Freien vor dem Walde“ für musikalische Umrahmung sorgte, stärkten sich die Besucher anschließend an einer warmen Suppe.