Sehnde (vor/uk). Das Thema Energiewende hatten die Landtagsabgeordneten Christoph Dreyer aus Laatzen und Dr. Hans-Joachim Deneke-Jöhrens aus Lehrte zum Anlass genommen, zu einer Diskussionsrunde einzuladen. Eingeleitet wurde diese mit einem Referat des umweltpolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Martin Bäumer, über die Umwelt- und Energiepolitik des Landes Niedersachsen.
Bäumer ging in seinem Vortrag zunächst auf die in der Schachtanlage Asse lagernden radioaktiven Abfälle ein. Er machte damit deutlich, dass die Weiterentwicklung regenerativer Energieformen unumgänglich ist. Der Umweltpolitiker erläuterte die einzelnen Energieformen Photovoltaik, Biogas, Geothermie und Wasserkraft und hob besonders die Windenergie hervor, da diese effizient sei und nur geringe Einflüsse auf die Umwelt habe.
Aber auch der Bürger könne einen Teil zur Energieversorgung beitragen, indem er Stromkosten spare. Es sollte häufiger der „Ausknopf“ und nicht der Standby-Schalter gedrückt werden. Auch durch den Einsatz von modernen LED-Lampen lässt sich Strom einsparen. „Hier geht die Stadt Sehnde bereits mit gutem Beispiel voran“, lobte Dreyer die derzeitige Umrüstung der Straßenbeleuchtung in der Stadt Sehnde.
Bereits am Nachmittag hatten sich die Politiker beim Energieversorger Sehnde (EVS) über die Entwicklung des Ökostroms informiert. Hier berichtete der Geschäftsführer Frank Jankowski-Zumbrink, dass bislang nur 180 Privathaushalte den nur geringfügig teureren Ökostrom beziehen. Nach der Fukushima Kastastrophe im März 2011 waren die Ummeldungen zwar besser geworden, doch in diesem Jahr seien die Anmeldungen schon wieder rückläufig. Dabei hob er hervor, dass ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden im Jahr nur etwa 8,75 Euro Mehrkosten hätte.  Zudem gibt die EVS noch einen Bonus von 50 Euro bei Ummeldung auf den Sehnder NaturWatt-Strom dazu, so dass damit die nächsten fünf Jahre die Preissteigerung schon aufgefangen werde. Der Wechsel zum Ökostrom entlaste nunmal die Umwelt, dass sollte jedermann bewusst sein. Die derzeit herrschende Unsicherheit, wie kommt der Ökostrom aus den Off Shore-Anlagen ins Land, war auch ein Thema. Denn Ãœberland-Leitungen sowie unterirdische werden von den betroffenen Bürgern nicht  gewünscht. Und genau das brachte  Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke  auf den Punkt: „ Wir wollen alle die Energiewende, doch keiner will die Konsequenzen vor der  eigenen Haustür haben“.