Hannover (ots/uk). In der Region Hannover sind wieder vermehrt Betrugsstraftaten angezeigt worden, bei denen die Täter teilweise hohe Geldsummen und Wertsachen erbeuten konnten. In den meisten Fällen bemerkten die Betroffenen jedoch rechtzeitig den Schwindel. Die Polizei Hannover warnt gemeinsam mit dem Amtsgericht Hannover erneut vor Anrufen von Enkeltrickdieben.

Die neuere Vorgehensweise der Trickbetrüger kombiniert den Enkeltrick mit dem Ausgeben als angebliche Polizeibeamte. Bei einem aktuellen Fall erhielt eine 83-Jährigegegen 12 Uhr (am 20.01.) aus dem hannoverschen Stadtteil Ahlem einen Anruf ihres vermeintlichen Enkels. Der weinende Mann schilderte ihr von einem tödlichen Verkehrsunfall, den er verursacht habe. Im weiteren Verlauf übergab er den Hörer an eine angebliche Polizistin, die der erschütterten Seniorin erklärte, dass sie eine Kaution von 20.000 Euro zu zahlen habe, damit ihr Enkel nicht in Haft müsse. Diese Kaution sollte die 83-Jährige bei einer vermeintlichen Außenstelle des Amtsgerichts Hannover bezahlen. Als die Seniorin gegen 13:30 Uhr beim echten Amtsgericht Hannover erschien, flog der Schwindel auf. "Am Eingang sprach sie die Wachtmeisterin an, schilderte ihr Anliegen und sagte, dass sie erst ihren Enkel sehen will, bevor sie das Geld übergibt", so André Simon, Sprecher des Amtsgerichts Hannover. Die Justizangestellten beruhigten die Seniorin und benachrichtigten die Polizei.

Am selben Tag waren zwei weibliche Täterinnen allerdings erfolgreich. Sie täuschten einem 66-Jährigen aus Oberricklingen als vermeintliche Tochter ebenfalls einen tödlichen Verkehrsunfall vor. Eine falsche Polizistin habe dann telefonisch die Daten des Seniors erfragt. Um die vermeintliche Unfallverursacherin von der Haft zu befreien, forderte die angebliche Polizistin den Mann am Telefon auf, eine Kaution zu zahlen. Der geschockte Senior holte 12.000 Euro von seinem Bankkonto und übergab das Geld absprachegemäß in der Nähe seiner Wohnung an einen Geldabholer.

Aber auch der klassische Enkeltrick führt oftmals die Betrüger zum Erfolg. Der Betrüger täuscht vor, Angehöriger (meist Enkelkind) zu sein und dringend Geld zu benötigen, für beispielsweise einen Immobilien- oder Autokauf. Durch den vermeintlichen Enkel wird im Gesprächsverlauf Geld, Schmuck und Gold gefordert. Die Wertsachen sollen durch eine weitere Person abgeholt werden.

Die Polizei warnt: Wer von vermeintlichen Polizeibeamten oder vermeintlichen Angehörigen in Notsituationen angerufen werde, sollte Ruhe bewahren und das Telefonat sofort beenden. Und nicht auf die Forderungen eingehen.       

Polizei oder andere Behörden und Institutionen fordern am Telefon niemals zur Zahlung von Kautionssummen auf! Detaillierte Nachfragen zu Vermögen und Wertgegenständen werden durch die tatsächliche Polizei nie am Telefon erfragt. Weder Polizei noch Justiz setzen Angerufene im Gespräch im hohen Maße unter Druck. Und trotz gegenteiliger Aufforderungen der Täterseite, wenden Sie sich an Verwandte, Freunde oder sonstige Vertrauenspersonen oder auch direkt an die Polizei.

Dies beruht auf eine gemeinsame Pressemitteilung des Amtsgerichts Hannover und der Polizeidirektion Hannover.