Sehnde (red/uk). Das Jahr 2020 hat auch die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Sehnde vor besondere Herausforderungen gestellt. Einerseits waren die Ortsfeuerwehren mit den Einsatzabteilungen, den Kinder- und Jugendfeuerwehren, den Musikzügen und den Alters- und Ehrenabteilungen wie alle anderen Verbände, Institutionen und Vereine von den Kontaktbeschränkungen betroffen. Andererseits mussten die Einsatzabteilungen trotzdem die ständige Einsatzbereitschaft sicherstellen. Eine Reihe von Maßnahmen hat geholfen, dieses Ziel zu erreichen.

Der Ausbildungsbetrieb in den Ortsfeuerwehren musste stark eingeschränkt, und letztlich komplett eingestellt werden. Dies erforderte höchste Anforderungen an die Wehren, wo neue Einsatzfahrzeuge in Dienst genommen wurden. Die Ortsfeuerwehren sind alle einsatzfähig, dennoch ist der sonst wöchentliche Ausbildungsdienst eine tragende Stütze der ehrenamtlichen Arbeit. Im Bereich des Atemschutzes mussten neue Wege begangen werden, um die jährlichen Belastungsübungen durchführen zu können. Die Umstellung des Funkbetriebs auf Digitalfunk erforderte Unterstützung der Funkwerkstatt der Region.

Ziel der Feuerwehr war es die magische Marke auf 600 Kamerad*innen zu heben. Zum 31. Dezember 2020 waren es leider „nur“ 590 (513 m, 77 w) Kamerad*innen. Bei den Jugendfeuerwehren konnte der Mitgliederbestand von 162 Kindern und Jugendlichen gehalten werden. Bei der Kinderfeuerwehr sank die Mitgliedschaft von 149 (93 m, 56 w) auf 120 (73 m, 47 w).
Bei den Feuerwehrmusikern in den Musikzügen Evern und Wassel gab es einen Rückgang von 36 auf 35.
Auch wenn der Eindruck entstand, das Einsatzgeschehen sei während der Pandemie ruhiger geworden, beweist die Auswertung das Gegenteil. Die Gesamtzahl der Einsätze stieg von 192 auf 207. Dies waren 53 (Vorjahr 57) Brandbekämpfungen, 92 (97) technische Hilfeleistungen, 53 (25) Fehlalarme und 9 (13) Unterstützungseinsätze in benachbarten Kommunen oder Landkreisen. Die Anzahl der Fehlalarme wegen Rauchwarnmeldern stieg von 5 auf 9. Bei den Türöffnungen wegen hilfloser Personen stieg die Zahl von 11 auf 19.
Viele Einsätze waren in der Pandemie personalaufwändiger und mit hohem Arbeitsaufwand verbunden. Die erhöhten Hygieneregeln erforderten zusätzliche Arbeit bei der Reinigung der Gerätschaften und Fahrzeugen.

Leider waren - natürlich ebenfalls Pandamie bedingt - die fehlenden Übungsdienste und Gruppenabende ein tiefer Einschnitt. Im Besonderen konnten verdiente Kameraden, wie Karsten Isler aus Dolgen und Andreas Neuse aus Ilten, die ihren Ortsfeuerwehren über 18 Jahre vorstanden, und Thomas Grun aus Müllingen, in dessen Amtszeit die Fusion der Ortsfeuerwehren Müllingen und Wirringen gelungen war, nicht angemessen aus ihren Ämtern verabschiedet werden, das gleiche gilt für andere verdiente Kameraden. Trotzdem wurden alle Aufgaben, die an die Feuerwehren gestellt wurden, gut gemeistert. Gerade diese erfolgreiche Bewältigung aller pandemiebedingten Herausforderungen macht Stadtbrandmeister Jochen Köpfer unglaublich stolz auf seine Kameradinnen und Kameraden in der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Sehnde.